Peter Hofer Doppelbüchse

„When the sun goes down in Africa“

Kaliber 470 / 470 NE

Weltweit aufwändigste Großwilddoppelbüchse

Bauzeit: 21.400 Stunden

Dem Bau dieser weltweit einzigartigen Doppelbüchse ging eine umfangreiche Entwicklungsphase im Ausmaß von 1,5 Jahren voraus, bei der wir bis an die Grenzen des technisch und künstlerisch Machbaren gingen.
Die geplante künstlerische Gestaltung erforderte ein speziell entwickeltes Baskül, das die technischen Voraussetzungen für die spätere Gesamtausführung erfüllte. Das aus dem vollen Material herausgearbeitete Baskül musste spezielle Wandstärken, eine geschlossene Unterseite und technisch veränderte Drehpunkte aufweisen. Baskül und Seitenschlösser mussten ohne sichtbare Schrauben ausgeführt werden, was eine gesamte Neukonzeption der Verschraubungen erforderte.
Die von Beginn an geplanten, 2 mm starken Massivgoldplatten erforderten überdimensionierte Wandstärken. Das großflächige Herausmeißeln von Metall für die geplanten Goldeinlagen des Hintergrundes und das Belassen der Metallflächen für die Tiere führte zu extremen Unterschieden in den Metallstärken und somit zu Spannungen und Verwerfungen des Materials. Diese Materialspannungen sind speziell beim Härten bei 860 Grad schwer einschätzbar, weshalb unzählige Versuche notwendig waren, um diese Verzugstendenzen einzuberechnen. Aufwendige Gegenmaßnahmen musste entwickelt werden, um den beim Härten auftretenden Spannungen und Materialverzug gegenzusteuern.
Eine weitere Versuchsreihe war notwendig, um das Materialverhalten mit den eingelegten Goldplatten zu testen. Die Goldeinlage erfolgte nicht, wie herkömmlich, mittels dünnen Golddrähten, sondern wie bereits erwähnt, mit großflächigen, 2 mm starken Goldplatten. Diese Methode wählten wir einerseits aus Gründen der Qualität und Exklusivität und andererseits aufgrund der zu erwartenden hohen Erschütterungen beim Abfeuern der 470 NE Patronen. Dies führte zu einer weiteren Testreihe, bei der wir einerseits die Auswirkungen der Erschütterungen auf die Materialien und andererseits die Auswirkungen der kinetischen Energie beim Schuss erprobten.
Es besteht ein großer Unterschied zwischen dem Anbringen von Massivgoldplatten und dem Einlegen von Golddraht im Zehntel Millimeterbereich. Beim Eintreiben der Goldplatten ergeben sich wesentlich größere Materialspannungen, die speziell bei einer Härtetemperatur von 860 Grad vollkommenes Neuland waren. Weitere Versuchsreihen waren notwendig, um die Goldplatten in Originalgröße in eigens angefertigte Metallprobestücken einzupassen und die Reaktion beim Härtevorgang zu testen.
Die größte Herausforderung bestand darin, die Goldplatte ohne jegliche Toleranz exakt an die Außenkontur der Waffenteile und an die auszusparenden Metallflächen der Tiere und Landschaftslinien anzupassen, sodass sie von oben nach unten über die Tiere in den Hintergrund abgesenkt werden konnten.
Nun galt es, Metall und Gold mit speziellen Arbeitsmethoden in eine Ebene zu bringen, um eine absolut glatte Oberfläche zu erreichen. Eine unter dem 40-fachen Stereomikroskop zu gravierende Metalloberfläche mit 8000 Stichen pro Quadratmillimeter muss an sich schon absolut perfekt sein. Handelt es sich jedoch um eine Oberfläche aus Gold und Stahl, die es gilt, auf eine Ebene ohne Kratzer zu bringen, so stößt man an eine fast unüberwindbare Hürde. Der Härteunterschied vom harten Stahl zum weichen Gold erforderte eine eigens entwickelte Arbeitsmethode, mit der verhindert werden konnte, dass zu viel Gold abgetragen und sich dadurch eine vertiefte, wellige Goldfläche ergab.

Diese extrem zeitaufwendige und anspruchsvolle Arbeit konnte nur in einem absolut sterilen Raum, unter Verwendung von Spezialwerkzeugen und mit Flüssigkeit erfolgen, um die für diese Jahrhundertwaffe gewünschte, makellose Oberfläche zu erzielen.
Auf dem Baskül und dem Abzugsbügel finden sich überdies Zeichen alter, überlieferter afrikanischer Stammessprachen, deren Recherche sich ebenfalls sehr aufwendig gestaltete.
Nach der 1,5 Jahre dauernden Testphase, in der man üblicherweise zwei „konventionelle“ Doppelbüchsen bauen kann, begann erst der eigentliche Bau dieser Jahrhundertwaffe. Wie bereits erwähnt, stellten die technischen Neuentwicklungen, die als Voraussetzung für den Bau der Waffe notwendig waren, einen noch nie dagewesenen Schwierigkeitsgrad und Zeitaufwand dar. Alle Bearbeitungsmethoden wurden ausschließlich für die Herstellung dieses einzigartigen Unikates entwickelt. Seien es nun die speziellen Bearbeitungsmethoden oder das permanente Zwischenglühen zum Spannungsabbau, jeder Handgriff erforderte in Summe den zehnfachen Aufwand einer üblichen Doppelbüchse.
Da das gesamte Grauvurkonzept so geplant war, dass das Gold so weit wie möglich zum Metallrand reicht, war es notwendig, das Gold bereits vor dem Schäften einzulegen. Dadurch war das Schäften des 1100 Jahre alten Wurzelmasernussholzes nur mit größter Vorsicht und einem immens hohen Zeitaufwand möglich. Das Einlegen des Goldes zu einem sehr frühen Stadium verkomplizierte aber auch alle anderen Arbeiten. Die Teile mussten mit größter Vorsicht behandelt werden, weshalb Spezialspannvorrichtungen gebaut werden mussten, um die Teile bearbeiten zu können.
Diese Großwild Doppelbüchse ist den “Big 5” gewidmet. Sie ist eine Huldigung an die „großen Fünf“, eine Huldigung an deren Kraft und die Kraft der afrikanischen Sonne, vor deren goldenen Hintergrund die „Big Five“ verewigt wurden. Die in feinster Bulinotechnik ausgeführte Gravur mit 8000 Stichen pro Quadratmillimeter erforderte über 13.000 Stunden unter dem 40-fachen Stereomikroskop.
15 Jahre lang hat uns diese Großwilddoppelbüchse in ihrem jeweiligen Fertigungsstadium zu den Messen begleitet und konnte auf diese Weise einem internationalen Publikum gezeigt werden. Die Waffe wurde dadurch weltberühmt. Das Interesse am Fortgang der Arbeiten war enorm. Wir erhielten unzählige Kaufangebote, konnten jedoch keinen Zuschlag geben, da wir uns weder in zeitlicher noch wirtschaftlicher Hinsicht binden wollten.
Wir wurden oft gefragt, warum wir mit diesem Monsterprojekt begonnen hatten. Bei jeder Mega-Rifle, die wir gebaut haben, wollten wir uns an uns selbst messen. Daher legten wir die Latte so hoch als möglich, um selbst daran zu wachsen, ständig begleitet von der Angst, zu scheitern.
Der Forschungs- und Entwicklungsaufwand, den wir bei all unseren Monsterprojekten betreiben, ist mit jenem der Formel 1 zu vergleichen, mit dem Unterschied, dass unsere Erkenntnisse nicht in eine Serienproduktion fließen. Die von uns kreierten Waffen sind Einzelstücke. Je umfangreicher der in ein Objekt investierte Aufwand ist, desto größer sind die Wertsteigerungen, da jede investierte Arbeitsstunde über die Jahre den Wert der Waffe steigert. Die Wertsteigerungen von Megawaffen sind noch wesentlich progressiver und steigen mit dem Liebhaberwert ins Unermessliche.
Ein Werk von Peter Hofer, das weltweit einzigartig und für immer unerreicht bleiben wird.

SYSTEM

Peter Hofer Spezial Seitenschloss System mit Fangstange und doppelter Laufhakenverriegelung und  verdeckter oberster Laufverriegelung
Spezial Ejektor und Toplever
Markant stufenförmig abgesetzte Seitenflächen des Basküls
Baskül sowie Seitenschlösser wurden bereits in der Planung und späteren Bauweise mit verbreiterten Wandstärkendimensionierungen ausgeführt, um die vollflächig eingelegten Goldplatten aufzunehmen
Trotz dieser Überdimensionierung und Großwild Doppelbüchsenausführung sind die Seitenschlösser  und Seitenflächen des Basküls nach hinten in der Breite verjüngt für eine relativ zierliche Schäftung

ABZUG

Druckpunktabzüge zwei Direktabzüge für die Großwildjagd

GEWICHT

5,3 kg